Den Adel des Glätzer Lande

Bis 1319
1319 - 1462
1462 - 1623
1623 - 1742
1742 - 1863
Christoph von Donigk's

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Den Adel des Glätzer Lande

Bis 1319
1319 - 1462
1462 - 1623
1623 - 1742
1742 - 1863
Christoph von Donigk's

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Den Adel des Glätzer Lande

Bis 1319
1319 - 1462
1462 - 1623
1623 - 1742
1742 - 1863
Christoph von Donigk's

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Den Adel des Glätzer Lande

Bis 1319
1319 - 1462
1462 - 1623
1623 - 1742
1742 - 1863
Christoph von Donigk's

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Christoph von Donigk's Verzeichniss des Herrenstandts vnd Adels

so von 1622 bis 1661 in der Grafschaft Glatz gewohnet.


Glätzer Kreiss.

1. Labitsch vnd Poditau haben Vor der glaczer belegerung gehalten die Herren Eckersdorffer, Aniczo besizet solche bede Adelssgüter Herr Dittrich Von Ullersdorff. (Ihm folgte Herr Sigismund von Ullersdorff, nach diesem seine frau Schwester, Frau von Werderin gebohrne von Ullersdorf auf Poditau, nach welcher dero herr Aidam Johan Christoph Von Eckh.)

3. Neudeck hat Vor der belegerung glaz Alss Vor 40 Jaren gehalten herr pankraziuss Freundt, Nach diesem Ein Tauber, Vnd dann herrn daniel köck obrister Wachtmeister, dessen sein Sohn heltz noch,

4. Merczdorff der oberhoff, weilandt herrn Christoff wisse (Wiese), hernach seiner Verlassenen witib, Von dieser kauftz herr Isidor Zeissberger, Vom Zeisskengrundt, iczo hatts Vnd heltz noch dessen Sohn,

5. Merczdorf der Niderhoff. Vor alters herrn hanss haugwicz, hernach dessen frauen Schwester, Anizo herrn hanss Christoff derscher Von Cadan, Auss Böhmen, kayserl. Rendtmeister.

6. Eiserschdorff der niderhoff hat weilandt herr hanss Mosche seiner Zeit landess Eltister gehalten, wardt seinem Sohne in der Commission aberkandt, Vnd bekam ess herr hironimus keck, Dechant in glacz, welcher ess noch bey seinem leben ad pias causas Vermacht; bestellen ess Also anizo die herren patres Jesuitten, sollen die Armen Studenten hier Von ernehren Vnd Zu beforderung irer Studien beitragen.

7. Eisserssdorff der ober hoff gehörte Vor diesem Caspar panwiczen, nach der belegerung bekam es ein Silhauss (Saalhaus) dessen Sohn heltz noch dato.


8. Vllerschdorff der niderhoff, haben lange Zeit die herren Vllerschdorffer gehalten, Anizo heltz herr hanss Carle klimkofssky.

9. Vllerschdorff der Mittelhoff, ist der eltiste rittersitz Alda Vnd der Vllerschdorffer stambhauss, wie denn alleweil die Vllerschdorffer alda gewohnet, biss Vor kurzen Jaren kauftz die Wittfrau Zeissbergerin, geborne Bräunerin. Anizo hat es Von dieser herr obrister leutenambt Johann Von Tihn.

10. Vllerschdorff der oberhoff, ist vor Jaren Von den Vllerschdorffern besessen worden, aber nach der leidigen Comission, hat iss bekomen Einer Nahmens Saul, dessen witfrau, so hernach herrn Joachin von Dürnbruch geheiratet, hatt iss Anizo gemeltem herr obristerleutnambt Johann Von Tilm verkauft, so ess auch dato helt.

11. Rengerschdorff der niderhoff ist ein rechtes Uhr Altes Stambhauss des vielverdienten geschlechtes derer von panwicz; von der Comission, wurde es obgemelten herrn dechanten zu Theil, so ess aber wie den niderhoff Zu eiserschdorff Zum Armenhauss gegeben, Vnd lassen ess die herrn patres Jesuiten Administriren.

12. 13. Die Andern Zwey höffe Zu Rengerschdorff hält nach wie vor Alterss ein panwicz wirdt aber baldt auss diesem Leben scheiden Vnd die höffe Von diesem geschlechte weg kommen. (Anno 1662 hat Herr doktor waltter einen Hof erkauft.)

14. Zu Altwilmanssdorff der hoff im oberdorff, haben vor 100 Jaren die Rattolder Alss eben meine, der doniger wapenss Vettern gehalten. Man hat sie Ratolde, donigk genandt, benennet, gleich alss wie die Reichenbach, biller genandt, geheissen haben. Die Ratolde hatten nun diesen hoff Vnd sicz, nach ihnen die kitschker, iczo haben ihn die herrn patres Jesuitten.

15. Oberschweideldorff, den nidersten sicz, haben Ebenfalls Vor Uhr Alten Zeitten die Rattolder besessen, die, wie iczo gesaget, Altwilmanssdorff (Antheil) inne gehabet, Nach abkommen der Ratolde hatt herr Fridrich Falkenhan den Sitz erkauft, hernach folgte sein Sohn herr Seifridt falkenhan, Vnd dan seine tochter sambt ihrem Eheherrn dem obristen Ribisch, nach diesem hatt Herr obrister wolff ferdinandt Von Fitsch das Gut erkauft, Vnd neben andern güttern seinem Sohne, alss ein Majorat Vberlassen,

16. Oberschweideldorff, dass haugwicz Vorwerg genandt, haben erstlich die herrn haugwiczer von kayserl. May. Rudolfen dem Ander Zum Rittersicz Auss einem gewesenen Richtergute erhalten, hiernach haben iss lange der Eiste heinrich donigk sambt seinen Söhnen besessen, biss nachglazischer belegerung herr George gronberg sollchs ime abgekauft, Anizo hältt ess herr tobiass Christoff von Zischwitz.

17. oberhalb diesem in ermeltem dorff der Rederhoff genandt, hatt Von Ersten herr Fridrich waldicz erbaut, Vnd pauer bechern Vnd kuben aussgekauft, nach diesem es Vorgemelter heinrich donigk besessen, Vnd hiernach herr Fridrich Reder, Von Kauffung (so auch dieses donigss tochter gehabet) Vber lassen, Vnd ver kaufft Ermeltem Reder ist ess in gehaltner Comission abgenomen Vnd hatt ess herr daniel Fenediger Vber kommen, so ess aber Zu vorgenantem herrn george gronberger Verkauft, dessen Verlassene witib besiczet Vnd helt ess noch dato.

18. Nach diesem Volget nun Meines heben Vattern, Herrn Christoff doniges weilandt dess Eltern hauss Vnd hoff so ihme, leider gots, verloren gangen iss, durch die Vngnädigen Comissarien, Anno 1625. Vnd bloss durch ihr Vnrechtmässiges gutt erfinden, Zu wider Ihro Kays. May. Ferdinands des 2ten gemessener Resolution, welche ich selbsten gelesen, da Vnter Ander, an sie Comissarien diese wortte Von hoff geschrieben worden: »wir geben Euch diese sachen Alss glätzsische Comission Auf Eurer Sehl Vnd Gewissen«; gott Verzeihe ihnen ihre Sünde und wie sie an Unss und Vnser Eltern gehandelt, Amen!!, hätte mich schir vergessen. Also dieser hoff sammt Reichenau, Vnd das halbe dorff Migwicz ist meinem Vater genohmen, Vnd freiherrn Carln Von Strasoldo gegeben worden, welcher ess hernach Herrn Johan de Morganti Verkauft, dieser aber ermeltem Herrn gronberg. Von Letzterem hatt ess Auch Vormelter Herr obrister pfitz (Fitsch) erkauft, dessen Sohn helt ess noch.

19. Gegen Vber dieses Meines Vatters hoffe ist gelegen ein sicz Vnd wohnung, so weilandt der waldiczer, Auch Alss ein forwerg Zum Altenhoff nach wernerschdorff gehört, Vnd dass kalte forwerg genannt worden. Zu diesem sindt noch Zwey pauer gütter komen, Vnd hatt es weylandt Herr george waldicz zusamben besessen, welcher Anno 39 gestorben, Vnd hett endtlich herr Dittrich von Vllerschdorff, dessen verlassene witib geheiratet, mit ihr dieses gutt bekomen Vnd besicz es noch dato.

20. Weiter heget noch ein gutt zu oberst dieses dorffes oberschwedelsdorff, der Franze genandt. Erstlich haben ess die Alten herren walditzer, hernach ein Stange, nach diesem wider die waldiczer, lezlich herr Joachimb panwicz besessen; iczo habe ichss Christoff donigk ermeltem herrn panwicz Abgekauft, vnd bleibt so lange der libe gott meine gedanken nicht verendert, mein.

21. Wernerschdorff, der Alte hoff, ist Vor eczlich 100 Jaren her durch die herren dess geschlechtes Von waldicz bewohnet Vnd ihr Stamhauss gewessen, lezlich aber durch absterben diess geschlechtes zu einem Creditwessen worden, und habe ich ermeltes gutt Meinem Nachbar herrn hanss werder; nach deme ichss kaufsweiss an mich bracht, Vnd 17 Jahr bewohnet, Verkauft, so ess iczo Seinem Sohne, herrn hanss Christoff werder, ein gegeben,

22. Item liget in diesem dorfe ein sicz, dass schlösslein, oder der schüttelhoff genandt, welchess auch lengst die waldizer inne gehabt Zu Vor herr landesshauptman prag von Wehlitz (bey Zeitten alss die graffen Von hardek die graffschaft glaz gehalten) der auch diss hauss erbauet; Anizo hatt es herr hanss werder, dessen Frau eine waldiczen, ist durch ihre mittl in diss gutt kommen.

23. Ein güttlein in wernerschdorff, so eben Vnter die adelss gütter gerechnet, der Zschirnhauss genandt, ist Von anfang durch die Von waldicz besessen worden, hatt hernach Vnterschidtliche herren gehabet; ich habe ess Von einem deichsel erkauft, vnd dem Werder verkaufft, anizo hatt es der alte herr hanss seinem Sohne Vberlassen.

24. In Oberwernerschdorff liget der Zetriczhoff sambt Stolzenau, ess hat darauf gewohnet Ein Stanko, dann ein Schweinchen, ein Raueck (sol Wohl Stolcz heissen), Vnd Fridrich Zettritz; Herr General Wachtmeister Spork, nach ihm ein herr Von hoffer, folgendts Herr Christoff Ernst Von donig, nach welchem sein Eltister Sohn Fridrich Wilhelm Von donig volget.

25. Niderhanssdorff. haben die herrn panwizer lange Jahr besessen, hernach ist es bey den Vnruhigen Zeitten lange wüste gestanden, Also dass man kaum die stelle des orttz wo ess gestanden, gewusst, Vor ezlich Jaren haben ess die herrn landt Stende, weilen es ihnen der Contributiones halber heimb gefallen, Einem Ratschin Vber geben, so ess auch dato possediret.

26. Bömisclier waldt ist Zu Vor der Herrn Zischwiczer gewesen, An izo gehöret dieser ordt nach geberschdorff dem Herrn obrist leutenambt degenheimb.

27. Bischkowitz Vnd dass Vorwerg Vnd dorff rauschwitz ist seit vielen 100 Jaren der herrn haugwizer Stammhaus Von welchem sich auch dieses alte Adeliche geschlecht in Vnd ausser landes schreibet, wirdt dito noch durch Herrn wenzel heinrich Von haugwicz besessen.

28. Zu ermeltem bischkowitz ist noch ein Sicz Vor alten Zeiten den Herrn haugwiczen zuständig. Vor der glätzer belegerung hätt ihn ein Stilfridt gehabt, Von dessen witfrau ihn aber herr Adam Christian Von Ambassek bekomen.

29. Müldorf ein Adelss güttgen, ist Vor diesem durch einen des geschlechtess Von Schliewitz inne gehabet worden, ist sonsten Vnd Vor Alterss der herrn Zischwizer gewessen: anizo helt ess ein Ratschin in posses.

30. Corittau mit den Zugeschlagenen dörffern, ist Von herr Fridrich Falkenhan Anno 1587 erkauft vnd alssbald Zum rittersitz erhoben worden; nach ihme hatt es sein Sohn Herr Seifridt, Vnd dann seine frau schwester so den obristen ribisch Zum gemal gehabet gehaltten. Ess hatt dises gutt herr obrister Von Fitsch erkauft, so es seinem Sohne herr otto heinrich Von Fitsch Alss ein Majorat hinterlassen, welcher es izo besitzet.

31. birgwiz dieses haben auch Vor Alten Zeitten die haugwizer inne gehabet; der letzte war herr george haugwitz, der ess Verloren. Nach der Comission hat ess Herr Secretarius Grosser bekommen, Anizo Herr klimkofssky so des Grossere tochter geheirathet.

32. Meltten ist eben ein haugwiczer gut, der lezte, hanss haugwiz, hat es Vor der Comission bewonet, seine töchter haben es hernach Verlassen müssen, ist einem Camican zu kaufen geben worden, hernach hat es ein obrister Wachtmeister Schaffarth erhandelt, item herr Oberregent Putz, dann die frau greffin Von Annenberg, izo die frau gräffin von Zeil, verwittibte frau von Morganti.

33. 34. Der Schwenz sindt beide hoffe Alte Zischwizer gütter, den einen (so Lehen) besizen noch Zwey brüder Von Zischwicz, den Andern hat hanss Zischwicz Vor, auch nach der belegerung besessen, ist aber in der grossen pest Anno 53 gestorben: worauf dieses gutt lange wüste gestanden, biss Entlich icziger herr Rendtmeister, Herr hanss Christoff Drescher, solches an sich erhandelt, Von grundt auf neue erbauet, Vnd hernach, tittul Herrn hanss heinrich graff Von Bubna wieder verkauft, Von dem hat es seine Frau bekommen Vnd an den Herrn giespert Von der Hemm Verkauft, so es noch dato besitzet.

35. Scheibe Vnd Bäuen (Beunlich) sol auch nun mehr Vnter die Adelssgütter gerechnet sein, Vnd hatt solches Amb ersten Herr Reichbrot von der Comission an sich bracht, hernach sein Sohn, so ein Raueckin geheuratt, gehalten; diese frau hat als Wittwe den Herrn prinkofssky gefreihet, dessen Jungfrau Tochter hat es noch.

36. 37. Zur wiese sindt zwei rechte rittersitze, welche die herrn dess geschlechtes Von der wiesen lange Zeit besessen, nach der Vbelen Comission haben ess etwa die herrn von der Neisse bekommen, izo hatt beide hoffe herr landtschreiber Antoni Maximilian Von Cunicz.

38. 39. 40. In geberschdorff (Gabersdorf) sindt drey rechte, Vor alterss aussgesetzet Rittersicz, welche alle dess Alten geschlechtes der Von Zischwicz Stam Vnd geburtz heusser, haben hier Viel vndenkliche Jahr gesessen, sind Aber auch durch die Verfluchte Böhmische rebellion Vnd Wegen der Religion nach Ordnung der glätzischen Comission darumb kommen, waren die letzten Z. Christoff Abraham Vnd Joachimb Zischwitz so dar von vertrieben worden. Gabersdorf haben die herrn Weeber erlanget, hernach ein herr Von Traun, izo aber besizet es herr obrister leutenambt Von Degenheimb.

41. Ober hanssdorff, solches haben Vor Zeitten die dess geschlechts Von Danieler gehalten: aber die ganze familie Verstorben, izo besitzet es herr Von Edelstein.


Habelschwerder Kreiss.

1. Plomnitz haben bei meinem Andenken die herrn Moscher gehalten, wie denn Herr Friederich Mosche vor der glätzischen belegerung allda gestorben; ist halt auch (mit einem wortte Zu sagen) durch die böhmische rebellion Vnd der Vngerechten Comission Aussspruch, den rechten erben entzogen, Vnd hatt es hernach Herr Remigiuss Ebener von krichlachstein gekauft, dessen Sohn hellt Vnd besizet es noch.

2. Kiesslingsswalde der niderhoff ist Vor Alterss besessen worden durch die herrn prinster Von Cammerstein. Kunigunde P. heirathete 1552 Friedrich v. Reichenbach. Anna P. heirathete Georg d. Aelt. v. Reichenbach, daher der Mittelhoff Reichenbachisch geworden. Der letzte Herr george prinster ist Vor der rebellion, durch Herrn Fridrich Zischwiczen Auss dem Schadewinckel Zu Altwaltersdorff erstochen worden, dessen tochter hatt hernach Einen deichsel Von Skampf geeheliget. (Des Letzteren sein Sohn, George Sigismund, hält Vnd besiczet es noch.)

3. Den mittelhoff in kisslingswalde haben die Herrn Reichenbacher gehalten, iczo hatt ess an sich bracht einer genant krumbgriger.

4. Den Oberhoff in ermeltem kisslingswalde haben weilandt die herrn Vllerschdorff gehalten, nach der belegerung hats Caspar Von schenkendorff Vnd molgast an sich bracht, dessen sein Sohn, Alss iziger herr Asessor, hats herrn wolf bernhardt gussnern Verkauft, der besitz Vnd helt ess noch.

5. 6. 7. Alt lomnicz Sindt wol drey besicz, Vnd ist dass ganze dorf Vnd gütter ein Uhr Altes Stammhauss derer Herrn Von panwicz, weilen Aber, nach der Comission, der eine so diss rechte Altte Stambgutt besessen, genandt Herr Wilhelm panwicz, nicht Catolisch werden wollen, hatt er auss dem landt Vnd sein Gut Verlassen mussen, also hatt es hernach herr graff Johann Arbogast Von Annaberg an sich bracht, Anizo hatt es Herr graff Von herberstein, so dessen Fräulein tochter geheurattet; die ander Zwei Güter besiczen, noch Herr hanss george Vnd hanss wilhelm Gebrüder Von panwicz.

8. 9. 10. 11. Arnssdorff, hier sindt wol Vier rittersicz, so weilandt die herrn Gotsch inne gehabt Vnd hernach die Moscher besessen, haben ess aber auch durch die leidige Comission Verlohren, Herr graff Annaberg (Vor ermelter) hat Alles An sich erhandelt, dem gedachter Herr graff Von herberstein iczo nachgefolget.

12. Mittelwaldt ein Stättlein Vnd schloss sambt 8 dörffern Vnd 4 forwergen, Vor Uhr Alten Zeitten haben Alle diese gütter die herrn glaubitzer, (sonsten von einem schloss so Vnweit von mittelwaldt im gebirge lieget, aber izo ganz wüste, der schnellenstein genandt, die herrn vom schnellen Stein geheissen), inne gehabt. Sodann haben selbige Güter einem herrn von Zschirnhauss gehört, dessen nachkomen Vnd Söhne Alss herr hanss, Fridrich Vnd dafit Von Zschirnhauss gebrüder Zu freyherrn gemacht worden, haben aber eben dieses schöne gutt vnd herrschaft, nach der Comission Verloren, Vnd wie wol ess Herr dafidt, mit schweren Vnkosten Alless wider an sich bracht, hat er doch, weilen er der Catolischen Religion nit Zugethan sein wollen, weder er noch sein geschwister, es bewohnen dürffen, sondern durch Catolische Ambtleute Verwaltten lassen mussen, diese haben es leczlich herrn Michel graffen Von Alttheimb verkauft, so wol auch die iczo folgende herrschaft Sönfeldt, Vnd dass schöne dorff wölffelsdorff Vnd Arnsdorff. Alless haben geseczter herr Michel graff von Altheimb Vmb 200,000 FL Vnd Zwar 60,000 Fl. bar, dass andere auf Jerliche termine (alss Alle Jahr 12,000 Fl.) An sich bracht, dessen sein Sohn, Zwar Vnmündig, besiczet es noch, Vnd ist iczo ein Majorat.

13. Schönfeld, ist eine herschaft von 7 dörffer Vnd 4 forwerge, sambt einem Schlosse, ist wie Vor gemelt der herrn Von Zschirnhauss gewessen, Vorhellt sich damit wie bey mittelwaldt.

14. 15. wölfelssdorff hatt Zwei rittersitz, sambt einem schönen Vorwerge, Auf dem einen sicz ist ein gar hupsch Steinen Schlösslein, vor Alten Zeiten haben ess die gelhörner gehalten, gehöret iczo gedachtem Jungen herrn von Allteimb.

16. Orniss (Urnitz) ist ein schön Vorwerg zu gedachtem wölfelssdorf gehörig, sambt 10 pauer güttern, Handtwergsleuten Vnd brau Ubar.

17. Alt walterschdorff der rechte sitz ist ein Allt panwizer gutt, welches nach den Panwiczen herr hanss Vllerschdorff besessen, Von diesem oder seiner haussfrau, hatt es Vnlängst Herr Joh. Chr. Drescher Von Cadan, Kayserlicher Rendtmeister in glacz erkauft, welcher es noch inne helt.

18. Der niderhoff gehörte Vor Alterss Auch einem panwicz. herr Christoff hat es Zimbliche Zeitt lang besessen, iczo helt ess die Stadt Habelschwerde.

19. Hoff im oberdorff, auf einem fast hohen berge liget ein gütlein, der berg genandt, so auch vnter die adelssgütter gerechnet wirdt, gehörte Vor Alterss herrn george panwiczen, iczo helt es dessen Sohn.

Diess sindt die Adelichen gütter im habelschwerdischen kreiss, wie solche Vor Alterss bewohnet gewessen, Auch anizo besessen werden. Volget in der Ordnung der:


Wunschelburger Kreiss.

1. Ratten, der oberhoff; hatt Vor Zeitten dass schlösslin geheissen, Vnd henrich biller auch vor diesem seinem Vatter vnd andern, alle von Reichenbach genandt, Zugehöret, welcher es Anno 1653 Herrn Carln Sebottendorffern Verkauft, dieser, weil er nicht Catolisch werden wollen, ist wie andere gutte leute dar Von getriben Vnd hat es lezlich Herr petter langwiss ein kaufman von bresslau an sich bracht, Vnd weil selbiger in grosse schulden geratten, ist es zu einem Credit wesen worden so durch ein sequester von ambt auss regiret wirdt.

(Anno 1662 den 14. Juny habe ich Herrn secretari dahin vnd auf bede höffe eingefuret, solche ihm von Kays. May. gegeben worden.)

2. Der niderhoff ist auch iczlicher Reichenbacher gebrüder gewesen, so wegen der religion Vertriben Vnd leczlich dem peter langwiss gehöret, wirdt hirmit gehaltten alss mit dem oberz.

3. Sonsten ist noch ein güttgen im ermeltem dorff ratten so vor eczlich vnd 40 Jaren der Alte Sigmundt waldiz besessen, hernach dessen wittib, die um der Riligion willen dar von inss bittre, herbe elendt weichen müssen Vnd in grosse Armut gerathen ist. So hatt es durch die schweren krige eine Zeitt lang wüste gestanden, hernach herr Sibolt deichsel mit bewilligung der landt Stende hier auf geherschet, leczlich Aber hat ess herr Caspar Schenkendorf iczigen Herrn Assessori bruder An sich bracht, Vnd besitz ess noch dato.

4. Tunschendorff Herrn Caspar Reichenbaches güttgen ist, weilen der Religion halber er nicht geliden worden, lange Jahre wüste Vnd öde gestanden, endlich aber den Herren Stenden an der Contribution heimb gefallen, haben ess dieselbigen durch einhelligen landtschluss, herrn wolff heinrich Von schenkendorffen geschenket, so es dato inhält vnd anbauet,

dass panwiczer güttlein, so iczo auch herr Asessor helt, sambt dem schadewinckel. will man Vor keine adelss gütter bei dem Oberregentambt mehr passirn lassen, sondern sollen solche alss frey gütter gehaltten werden, auss Uhrsachen, dass sie inss Rendtambt Zinssbar wären, obwolen selbige Gütter vor vielen Vn-Zälbaren Jahren her Von denen Vom adel posediret worden sein, gleichssfallss will man auch mit meinem hisigen in oberschweideldorf ligenden Nieder franzen gutte procediren. Ess ist aber wegen diser drey kleinen gütter bey gehaltener Revision Vnd haubt Comission Anno 1658 Vnd 59 biss 60, dahin, mit herrn Oberregent gehandelt, abgeordnet Vnd beschlossen worden, dass, da es für Ihr Majestät ganz gleichgültig sey, wer steuer zahle, wenn nur die rendtambtss Zinss - Gefällen allsambt richtig Contribuiret würden, so sollten obige Gütter mit den Adelsgütern steuern.

Also haben Anno 1661 den 14. February die Herren landt Stende, einen schluss hirüber abgefaset.

5. In ermeltem dorff tunschendorff ist noch ein Altter rittersitz (Thurngut) wovon nur ein Alter thurm, wunderlich gebauet, übrig. Die Vorwergs gebäude sindt eingegangen, die aeker Aber sindt Zu dess richtergutts eckern geschlagen worden. Solcher sitz ist Vor gar Altten Zeitten Von dem geschlechte der haugwiczer besessen Vnd gehaltten, hernach aber mitt Allen Untertanen Fliesswassern Vnd herligkeitten Zu der Scharffeneck geZogen worden wie weitter folgen wirdt.

6. Scharffen Ecke, 1565 sasz dahie Hendrich Prädl, der verkauffts an Hendrich Stilfriden, von dem ess an Gregor Reichenbach überlassen worden. Das newe Schlosz hatt um 1590 erbautt Vnd gehaltten herr fabian von Reichenbach, ein Bruderssohn des Gregor, damalen landess haubtmann zu franckenstein Vnd Münsterberg. Dieser ist Zwar lange Vor der rebellion gestorben, Anno 1605, gleichwol ist seinem Sohne, so doch während der bömischen rebellion Seinen Studiiss nach Zogen, die Scharffenecke Aberkandt wordten. Es hatt freyherr Christoff Kochticzky selbig Gutt nach der Comission bekomen, dieser Kochticzky hat Zwar Vül Söhne hinter sich Verlassen, sindt aber Alle ohne Erben biss auf den letzten Herrn Maximilian Ferdinandt so ohn Verheurattet Anno 1661 todes Verblichen, dahin gegangen, Vnd weilen diesses ermelte gutt ein lehn, so ist ess Ihre Kays. May. heimbgefallen. (Aber Alss halt Von Vnserem gnedigen herrn landesshaubtman Joh. George graffen Von götz Auss gebeten worden, welcher auch diss oben erwente Jahr durch mich Vnd Herrn Ambaseken ein gewiesen worden ist, Vnd Also selbiges sambt tunschdorf Vnd ober Steina besitzet.)

7. Mittel Steina Oberhof hatt Vor Altten Zeitten denen herrn Stilfriden gehöret, Vor der belegerung haben es die herrn Von Rattschin freyherrn gehaltten, sindt aber, — ob Zwar meistes Vnmündig durch die herrn Comissarii vertrieben worden Vnd hatt ess, alss sehr verödet, Herr Adam Christian Von Ambasek, An sich erhandelt, dieser nun hatt ess Vor wenig Jahren herrn Bernhardt Von Stilfridt, Freiherrn, Verkauft, so es dato helt.

8. Mittel Steina nider hoff haben vorgemelte herrn Rattschiner lange gehaltten, Aber wie erwähnt durch die glätschische Comission Verloren, Vnd hatt ess dess Erzherzogess Carolss hoff Cantzeler herr Meczinger von Kaldenstein bekomen, so aber nicht lange darnach Verstorben, Vnd weilen er keine erben gehabt, ad pias Causas Vermacht. Eine gewisse Zahl Armer Studenten sollen wie testator aussgesetzt da Von erhaltten werden, hierüber haben nun durch hülffe dess Altten dechanten Kheckes in glatz, die herrn patres Jesuitten die inspection Vnd Verwaltung erhalten, Von Herrn Meczinger aber, ist im testament Ver ordnet, dass die Herrn Stende Alhir, Zwey Mitglieder dazu deputiren mögten, so mit dem Herrn dechant die aufsieht Vber ermeltes gutt haben soltten.

9. 10. 11. 12. 13. Niedersteina herr Hans Christoff v. Hoffer helt den oberhoff, herr Von der Hemm helt den sitz bei der kirche, Rochner, hiltebrandt, Vnd Cortte, Alss 4 besitz diese sind seit Altterss Vnd menschen gedenken Alle Von dem Adelichen geschlecht der doniger besessen worden, Aber nach gehaltener Comission ganz Von denen donigen wegkommen, Vnd endtnomen worden, besitzen es also obbenante bede herrn, nach gottes Vnd der menschen willen.

14. Der Bömischwinkel sonsten auch in der nidersteina gelegen, ein Uhr Altts (weilandt lehn) güttgen der doniger, ist durch den grossen general Fürst Von walnstein Vnd fridtlandt Vor Meinen Aeltter Vatter Alss Herrn Melcher doniges seinem Sohn, welcher knapb (Edelknabe) bey gedachtem Von walstein gewessen, Zu lehn Von kays. May. erbetten worden, welcher es hernach Zu erb Vnd eigen gemachet, Vnd besitz es noch (mein Geschlecht).

15. Seyfferssdorff ist auch ein Alttes gutt der Herrn doniger, 1578 hieltz Melchior Streuber, es ist hir auch bei oft genanter Zeitt in tanto malore wie bei den Steinischen güttern gegangen, hälz iczo Herr hanss Christoff Hoffer von Hofferburg.

16. 17. 18. 19. Albendorff sindt 4 Adelss güttgen gewessen, hatt Alless Vor Altten Zeitten, den Herrn panwiczen Zugestanden, Vor der belegerung aber einem Ullerschdorf so es auch in der Comission Verloren, Zwey Gütter haben Vnmündige panwiczer erhaltten sindt ganz Vbersehen worden, hernach hatt alless Herr obrister leutenambt Milanger Zu sammben, teiless erkauft, theilss — doch wass weiss ich, wie er alless an sich bracht, — sein Sohn hatt ess nach ihme wenige Jahr besessen, ist lezlich im 28. Jahr seines Alterss Mühselich gestorben, seine nachgelassenen 5 kinder haltten ess sambt der Mutter, welche aber wider geheirathet hat.

20. Reichenforst ist Vor Alterss durch den Jungen herrn Sigmundt Von waldiz bewohnet worden, nach der belegerung hatt ess ein langenau besessen, hernach Ernst Christian panwicz, lezlich ist es durch die schwedischen pattrien, ganz in brandt gesteket, Vnd Von herrn Matiass Jacob Cappeller Von Cappellen, alss verödet, erkauft worden.

21. Zu Neuroda, ein Stättlein, vnd zu Ober-Waldicz sindt Zwei Rechte Rittersicz, sambt Zu geschlagenen dörffern, Vnd herschaftlichen gerechtigkeiten.

22. Item Zu Nider waldicz Auch ein sicz dorff Vnd forwerge.

23. weitter Zu Zaughalss ein Rittersicz sambt den zugehörenden Vntertanen Gefellen Vnd Einkommen,

diese Gütter sindt lange Zeitt Von denen herrn Stilfriden bewohnet, Vnd weilen Herr Bernhardt der Elter Zeittlich Catholisch worden, Auch grosse gelt Straffe erleget, Vnd Vüleicht gutte patrones bei hoff gehabet, haben sie es Zum teil erhaltten, etliches verkauft, Vnd besitzet obigs Alles noch ein Stilfridt herr Bernhardt der Mittlere, Stilfridt genandt, izt Freiherr.

24. Kunzendorff bei Neurode ist auch ein Altes Stilfridisches gutt, Vnd ist izo noch ein Vnmündiger Stilfridt, Hans Bernhard's Sohn, Bernhardt der Jüngere genandt, sitzet darauf sambt seiner Schwester Vnd Mutter.

25. Lossdorff ist Vor der belegerung von einem Schaffgotsch, hernach von einem damb, bewohnet, Vnd weilen ess nicht sonderer importanss, durch einen sequester Vom Ambt auss inne gehalten worden, biss lezlich herr wolff heinrich von Schenckendorf Alss icziger Ambts Assessor solches Zulehen (wie es auch Lehen gewessen) sich auss gebeten; selbiger besitzt es noch.

26. Haussdorff ist ein Rittersitz vnd dorff ermelter herrn Stilfriden gewessen, ist dem letzten So heinrich Stilfridt geheissen, Vnd nicht Catolisch werden wollen, genohmen worden, Vnd helt Vnd besizet ess Alss lehn izo Herr bernhardt haugwicz.

27. Cranssdorff (Krainsdorf) ist eben ein Altes bewontes gutt, Vnd dörffgen, denen Herrn Stilfriden Zu ständig gewesen, welche es Vor langen Zeitten Einem dess geschlechtes Von Zischwicz mit Allen herschaftlichen gerechtigkeiten Erb Vnd eigen Verkauft. Bey der belegerung hatt ess herr Jonas Zischwizes wittib sambt ihren Vnmündigen kindern, Alss dreien töchtern, besessen Vnd Also diese Frau nach absterben eines teiless ihrer kinder diss gutt rechtmesig an sich bracht, vnd ihrem Sohne Von der Anderen ihrer Ehe Alss Herr hanss Christoff wiesen, erblich Vberlassen, Vnd durch testament Vbergeben.

28. Schlegel haben weilandt die doniger, Auch ein Mal Herr landess haubtman logau zu glaz gehalten, Zuletzt haben es die doniger gantz Verlassen müssen, Vnd hatt es nach gehaltener Comission herr Carll freyherr Von Strasoldo bekomen, welcher ess hernach mit Herrn Joss. Angelo de Morganti Auff lautterbach, im reichenbachischen weichbilde liegendt, Ver handelt, dessen Sohn ist iczo freyherr Vnd besitzt es noch.

29. 30. Volperschdorff ist Auch Vor Alterss ein Stilfridisches gutt gewessen, lezlich etwan Zu einem Credittwessen worden Vnd hatt es auch wolgedachter herr Morganti erkauft wie es denn auch gemelter sein Sohn noch possediret, sindt Zwei Rittersitz.

31. Wolterschdorff bey dem Silberberge (Roth-Waltersdorf) war nach Caspar Wolffgang Zischwitz, 1626 einem Capellmeister von der Neisse, Pass oder Post gegeben, izo besitzet es Georg von Stosch. (Hier saszen auch Herr Carl von Carlshof und Windbergerhof auf dem Oberhofe und 1680 Johann Carl von Dartsch und nach ihm dessen Wittib, Barbara, geborne von Prislazor (?) auf dem Niederhofe.)

32. 33. 34. 35. Eckerschdorff hat 4 Sitz, den obristen haben die Herren Güsner lange inne gehabet, ist aber zuletzt An die Herren Raueker das ganze dorff kommen, wie es denn Zur Zeit Vnd Vor gehaltener Comission, herr wenczel Rauek besessen, aber, weilen er nicht Catolisch sich bequemen wollen, verloren hat. Ein docktor Medicinae, herr Jeschke (von Eisenhutt) eroberte es, dessen hinterbliebene Witt-frau hat Zwar wider geheurattet, weilen sie aber auch nie keine kinder bekommen, hatt sie disses schöne gutt denen Herren patribus Jesuiten zu Wien Vermacht.


Landeckscher Kreiss.

1. Schreckendorff ist noch Vor der glätzischen Comission ein freyrichter gutt gewessen Aber durch Herrn Reichbrotter Zum ritter sitz erlanget werden, nach ihme hatt ess sein Sohn kurze Zeitt gehaltten, ist ohne erben gestorben, hinter sich eine frau, so eine geborne Raueckin war, Verlassende. Diese Wittib hat hernach einen Princowsky geheurattet, aber auch keine leibess erben erzeuget Princowsky hat nachher eine andere frau genommen und ein töchterlein nach sich gelassen, für welches iczo durch ihren Herrn Vormunden obiges gutt sambt noch andern güttern Administriret wirdt.

2. Reierschdorff (Rayersdorf) ist weilandt durch herrn Bernhardt panwicz besessen worden, diesem wurde es in der Commission aberkandt. Er starb in elender gefencknuss, seine beiden söhne in der fremde. Das verlassene gut hat Herr obrister Neuhauss ezliche Zeitt inne gehabet, iczo ist ein Creditwesen ausgebrochen Vnd wirdt das Gut durch einen ambtman Verwaltet.

3. Mittschöne (Schönau bei Landeck) so ein dorff Vnd Vorwerg Zu disem Reierschdorff gehörig, hatt auch dem Alten panwicz gehöret, Vnd haben ess lezlich die Herrn haugwiczer (nach Herrn obrister neuhauss, anstatt Kaiserl. Gnaden gelder, so Herrn wenzel heinrich Von haugwicz Von Kays. May. gegeben worden) überkommen. Herr hinrich, Bruder des Wenzel Hinrich von haugwicz hält ess dato.

4. Cunzendorff der ober hoff hatt Vor der belegerung Herrn george Reichenbach gehöret, welcher Zwar Vor der Böhmischen rebellion gestorben, dass gutt aber war so schön, dass man ess seinem Vnmündigen hinterlassenen töchterlein abnehmen muste, Vnd hatt ess der Alte Herr Comissarius Stredele, ein Tyroler, welcher nachmalss mit dem prädicat Von Montany geadelt worden, geschenkt bekommen. Aniczo hält ess dessen Sohn Herr otto heinrich freyherr von Montany.

5. Der Anderer Rittersicz Zu ermeltem Cunczendorff, der Steinhoff, ist auch Von einem Altem Reichenbach besessen worden, welcher Zwar lengst Vor der rebellion gestorben, seine kinder aber musten ess hart büssen, Vnd weilen sie nicht Catholisch wurden, wardt ihnen das schöne Gut genohmen, Vnd Von obermeltem Stredele erobert. Auf diesem Gute sitzet iczo dessen Sohn Herr hanss Caspar freyherr Von Montany.

6. Heinczendorff ein dorff Vnd Rittersitz hatt Vor der belegerung Herr Fridrich Von Retschin besessen, ist ihme aber wie andern guten leutten gegangen. Man hatt ess ihme Vnd seinen eines teiless Vner Zogenen kindern genohmen, Vnd hatt ess auch wieder dieser Alte Herr Stredele Vberkommen, iczo helt ess sein ermelter Sohn.

8. Item der Frobelhoff, in ermeltem Cunczendorff so weilandt Ein Vllerschdorff gehabet, alss ime aber selbiges genohmen, hatt ess ein obrister leuttenambt Walter Grandir freyherr Von Somerseth, ein Irlender, bekomen. Nach dessen Tode ist das Gut Zu einem Credittwesen gediehen, Vnd hernach von Herrn henrich frobeln obristen Wachtmeister, erkauft worden, welcher es dato besizet.

9. leczlich ist noch ein Ritter sitz Vnd Kayserl. lehn gutt, in diesem dorffe Cunczendorff, inss gemein der Rotte hoff genandt, welches ein Altess Stambhauss derer herrn Reichenbacher. Der letzte Reichenbachische besitzer Vor der rebellion, Hans, ist durch Christoff auf dem Steinhoffe seinen Vetter im duel endtleibet worden, Vnd weilen das Gut wie gemeldet ein leim, Auch die hinterbliebenen Zwey Söhne des Hans, Namens Adam und Friedrich Zur catolischen Religion getretten, vnd in der rebellion Vnmündig, Vnd weilen man Aldar nicht Vül Zu er Jagen gewust, ist inen dasselbe gelassen worden. Von disen Zwey Reichenbachern lebet Vnd besitzt es der Jüngere, ist nunmeher alt Vnd ohne Erben.

Des Elderen, Adams und der Elisabeth Schenckendorffin Sohn war 1659 im Juli zu Schönau auff dem Herrenhoffe, allwo die Taufe des Söhnleins Herrn Heinrichs Haugwitzen gefeyert wurde. Es entspann sich dabei leider zwischen ihm und dem Sebastian von Ullerschdorff ein hefftiger Streit (wegen einer schönen Jungfrawen, Constancia von Bujakowsky) der mit einem Zweykampff endigte. Beide waren zu Pferde gestiegen und feuerten ihre Pistolen auf einander ab. Zuerst schoss der Reichenbach. Sebastian von Ullerschdorff zu Tode verwundet, streckte durch einen ebenfalls tödtlichen Schuss seinen Gegner zu Boden, ritt noch im Dorfe hinauf, sank aber bald vom Pferde und starb, unter einem Apfelbaum liegend, nachdem er gebeichtet und dem Reichenbach verziehen hatte.

Dieser Reichenbach war der letzte männliche Spross der Glätzer Linie seines Stammes; — 1681 sass bereits zu Ober-Kunzendorf Georg Köhler von Mohrenfeld.

Nachträglich ist Zu Vermelden dass in dem hummlischen refir, noch ein gutt Vnd sitz liget Rückersch genandt, welches Vor sehr langen Zeitten Von Herrn haubtman prag v. Welnicz Zu glatz, gleich wie wernerschdorf angelegt vnd gebauet worden. Es haben solches nach Vnd nach Vnterschidene herrn bewohnet, erstlich hatt ess ein herr Von bresslau, Johann Crato von Craftheim, Kais. Würklicher Leibmedicus, so 1585, hernach dessen Sohn Johannes Baptista, Kais. Truchsess, so 1591 das Zeitliche gesegnet, inne gehabet. Der letztere war mit Anna, Lazari Heugels Tochter, vermählet, welche als Wittib Herrn Abrahamen Jenkwitz auf Goldschmieden, Haubtmann des Bresslauer Fürstenthums, geheurathet. Dieser Jenkwitz besass Rückers längere Zeit und überliess ess nachmals an seines Schwähers Niclas Rhedigers 2ten Sohn, auch Niclas, auf Striesa, der Barbaram Heugelin zur Ehe gehabet und 1616 verstorben ist. Wilhelm, Sohn des Niclas Rhediger, besass Rückers bis 1625; ist leczlich durch herrn Ehsaiass Saxss erkauft worden, welcher, alss er lange Zeit leib Medicus Am Kaysl. hoff gewesen, noch drey kayserl. Cammer dörrffer, Alss friderschdorff Harttau, Vnd Uttschendorff, an sich bracht hatt, dessen hinterlassene witib, so ohne leibess erben, besitzt es noch. Vorm Jahre (1660) ist Auss einem frey gutt Zu friderschdorf, so dieser frauen auch gehöret, ein Rittersitz Auss Kayserl. gewaldt gemachet worden.

Diss sindt also biss dahero alle sitz Vnd Adelss gütter in der ganzen graffschaft.